Wein der Könige...

König der Weine...

Die Geschichte des Königsweins - Seine Entstehung

Wein der Könige

König der Weine

Die Geschichte um den Wein...

zusammengefaßt von unserem Dorfhistoriker Herrn Doktor Hagenauer

Daß der "Gumpoldskirchner" ein König unter den Weinen der Welt ist, davon kann sich jedermann bei einer Weinprobe überzeugen. Darf er sich aber auch mit Recht "Wein der Könige" nennen?
Und ob!
Die Liste der Hohen und Allerhöchsten Herrschaften, die den "Gumpoldskirchner" zu schätzen wußten, ist lang. Eine Auswahl gefällig?
Gumpoldskirchen wird erstmals in einer Urkunde aus dem Jahr 1140 erwähnt. Damals hatten die Babenberger schon seit einiger Zeit einen "landesfürstlichen Berghof" an den sonnigen Hängen des Anningers. Nach dem Tod des letzten Babenbergers kam der Berghof in den Besitz der Habsburger. Die in ihm gekelterten Weine waren für die Hoftafel in Wien bestimmt! Doch wohl ob ihrer Vorzüge. Die Kaiser aus dem Hause Habsburg begnügten sich jedoch nicht mit den guten Tropfen aus ihrem Berghof, sondern kauften immer wieder zusätzlich Weine bei den örtlichen Zechen. Das waren gemeinnützige Stiftungen mit umfangreichem Weingartenbesitz. In den erhalten gebliebenen Abrechnungen der Zechen des 16. und 17. Jahrhunderts scheinen nahezu alle Kaiser aus dem Hause Habsburg als Kunden auf. Aber auch ihre Gattinnen, Brüder und Söhne. Kaiser Rudolf II. ließ den geliebten Gumpoldskirchner von seinen "Saumalieren", so nannte man seinerzeit die Spediteure, sogar nach Prag bringen. Aber nicht nur weltliche, sondern auch geistliche Fürsten kauften recht gern in Gumpoldskirchen. Etwa Kardinal Franz Fürst von Dietrichstein, der Bischof von Olmütz, oder Erzherzog Karl von Innerösterreich, der um 1615 Bischof von Neiße in Schlesien war. Der berühmteste Feldherr im Dreißigjährigen Krieg, Albrecht von Wallenstein, Herzog von Frydtland, und der General seiner kroatischen Reiterei, Johann Ludwig Hektor Graf von Isolani, scheinen gleichfalls in den Kundenlisten der Zechen auf. Musensöhne ließen sich durch unsere edlen Gewächse zu Höchstleistungen inspirieren: etwa der Hofkapellmeister Giovanni Valentini oder der Hofgoldschmied Rudolfs II., Paulus von Vianen.
Einem großen Gelehrten, dem Arzt und Historiker Johannes Cuspinianus, der ein Weingut in Gumpoldskirchen besaß, verdanken wir das erste schriftliche Lob für unseren Weinort. Er schreibt in seiner "Austria", gestützt auf eigenen Erfahrungen, Gumpoldskirchen sei berühmt in Österreich durch die edelsten Weine. Und das im Jahre 1502! Natürlich wußte er, daß schon seit hundert Jahren Gumpoldskirchner Weine in großen Mengen nach Bayern geliefert wurden. Das mag für die frühe Neuzeit genügen. Im 19. und 20. Jahrhundert ist die Liste der Allerhöchsten Herrschaften nicht minder eindrucksvoll. Um 1880 war zum Beispiel Josef Gottfried Wieninger, der Besitzer des heute nicht mehr existierenden Weingutes Johannesstein, sogar Hoflieferant des Kaisers von Brasilien.
Am 1. Jänner 1934 kam Königin Maria von Rumänien höchstpersönlich nach Gumpoldskirchen, um an Ort und Stelle unsere edlen Weine zu verkosten. Bekannt waren sie ihr schon lange, denn die Winzerschule verwöhnte schon seit geraumer Zeit das rumänische Königshaus mit seinen edelsten Produkten. Nach dem Zweiten Weltkrieg fand der oftmals in Österreich weilende König von Griechenland Gefallen am "Gumpoldskirchner". Dies führte in der Folge dazu, daß die besten Weine Gumpoldskirchens nach strenger kommissioneller Prüfung bis heute offiziell als "Königsweine" bezeichnet werden dürfen.
Als Königin Elisabeth von England und Prinz Philip heirateten, wurde den Hochzeitsgästen natürlich auch Gumpoldskirchner Wein kredenzt. In den achtziger Jahren weilte Prinz Philip höchstpersönlich in Gumpoldskirchen und überzeugte sich einmal mehr von der Qualität unserer königlichen Kreszenzen.
Als 1961 die damals mächtigsten Männer der Welt, John F. Kennedy und Nikita Chruschtschow, in Wien in der Amerikanischen Botschaft zusammentrafen, stand auch Gumpoldskirchner Wein auf der Speisenkarte. Es wäre schön, wenn wir sagen könnten, er habe dazu beigetragen, daß es zu keiner kriegerischen Konfrontation der Großmächte kam.